„Wissen, Wandel, Wir-Gefühl“ – ausgerechnet, während die Stadt auf der einen Seite massiv bei der öffentlichen Daseinsfürsorge kürzt, lassen sich die politisch Verantwortlichen die Entwicklung eines neuen Logos und eines neuen Stadt-Slogans einiges kosten.
Eine erste Werbekampagne mit dem neuen Stadtlogo und dem Spruch soll rund eine Million Euro teuer sein. Im Rat hat Mario Schiefelbein, Geschäftsführer der Bochum Marketing GmbH, die neue Stadtmarke vorgestellt und dabei die Stadt indirekt mit Ikea und anderen Firmen verglichen. Bochum spiele mit dem neuen Logo in der „ersten Liga“, so Schiefelbein weiter. Vor dem Hintergrund der unmittelbar zuvor beschlossenen Kürzungen mit ihren ausgrenzenden Folgen wirkte die Beschwörung des „Wir-Gefühls“ im Rat stark befremdlich.
„Eine Stadt ist keine Marke. Eine Stadt ist auch kein Unternehmen. Eine Stadt ist ein Gemeinwesen.“ Mit diesem Zitat hat Ratsmitglied Horst Hohmeier auf die teuren Vermarkungspläne der Stadt reagiert. Einige Motive der vorgestellten Kampagne erschienen den Fraktionsmitgliedern der LINKEN fragwürdig. Die Linksfraktion wird weiter dafür kämpfen, dass sich die Stadt auf Werte wie demokratische und soziale Teilhabe für alle besinnt.